Die Analyse vermittelt jährlich ein Bild, wie die digitalen Verwaltungsleistungen bei Bürgerinnen und Bürgern ankommen. Im ersten Überblick, der allgemeinen E-Government-Nutzung in den letzten 12 Monaten, zeigt sich in diesem Jahr noch kein Fortschritt, der Wert liegt wie im Vorjahr bei 56 Prozent. In der Schweiz stieg die Nutzung währenddessen auf 66, in Österreich auf 75 Prozent.
In einem Bereich jedoch war jedoch ein deutlicher Fortschritt, sogar ein Sprung, zu verzeichnen: beim Online-Ausweis. Hier stieg die Nutzung von 14 Prozent auf 22 Prozent an. Und wie die Studienautoren auch klarstellen, ist der Online-Ausweis trotzdem „aktuell weit davon entfernt, eine zentrale Schlüsselfunktion im E-Government zu übernehmen“, denn die überwiegende Mehrheit nutzt ihn eben nicht und 24 Prozent der Befragten geben an, einen Onlinevorgang schon abgebrochen zu haben, weil sie sich digital ausweisen mussten.
Verbessert hat sich dagegen die Zufriedenheit mit den E-Government-Angeboten: um 4 Prozentpunkte auf 62 Prozent. (gegenüber Österreich: auf 74 Prozent und der Schweiz: auf 79 Prozent). Hoffnungsvoll stimmt auch, dass das Vertrauen in Leistungsfähigkeit des Staates nicht weiter sinkt – wobei die Frage in diesem Jahr so allgemein nicht gestellt wurde –, sondern sich in einigen Fragen sogar Verbesserungen zeigen. „Der Staat macht mein Leben leichter“: Dieser Aussage stimmen 16 Prozent der Befragten zu (+4 Prozentpunkte), und 29 Prozent trauen dem Staat zu, in drei Jahren alle Behörden- und Amtsgänge online anzubieten.
Das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Staates ist im Hinblick auf die Bundestagswahl im nächsten Jahr umso wichtiger, der Zusammenhang mit digitalen Verwaltungsservices wurde erstmals auch konkret erfragt – und bestätigt: Fast die Hälfte, 48 Prozent, der Befragten bejahten die Aussage: „Wenn ich staatliche Angebote einfach digital nutzen könnte, dann würde dies mein Vertrauen in den Staat stärken“. Vertrauen spielt auch in Bezug auf KI eine Rolle, die Mehrheit der Befragten steht deren Nutzung offen gegenüber. 68 Prozent erwarten, dass der Staat moderne Technologien für eine effizientere Verwaltung einsetzt.
Die Online-Angebote der Behörden in Nordrhein-Westfalen werden bei Bedarf von 71 Prozent genutzt. Insgesamt liegt die E-Government-Nutzung zwar etwas höher als im Vorjahr, entspricht damit aber dem Niveau von 2021. Auch die Zufriedenheit ist leicht von 58 Prozent auf 62 Prozent gestiegen. Stark angestiegen ist hingegen der Anteil derjenigen, die den Online-Ausweis nutzen – von 9 Prozent im Jahr 2021 auf 24 Prozent in diesem Jahr.
Zur Studie geht es hier (externes Angebot)
DBB NRW – Beamtenbund und Tarifunion Nordrhein-Westfalen