Gewalt gegen Polizeikräfte so hoch wie nie

Deliktsbereiche

Wenn Polizistinnen und Polizisten in Deutschland Gewalt erfahren, handelt es sich in den meisten Fällen um Widerstandshandlungen und tätliche Angriffe. Sie machen mit 84,5 Prozent größten Anteil der Gewalttaten gegen Polizeikräfte aus. Im Vergleich zum Vorjahr sind die entsprechenden Fälle um 8,5 Prozent auf 39.046 Fälle gestiegen (2022: 35.983). Häufig werden Polizeikräfte darüber hinaus bedroht. Hier registrierte die Polizei 3.851 Fälle, eine Zunahme um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Leicht gesunken ist die Zahl der Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung. Die Zahl der registrierten Delikte sank um 13 Prozent auf 1.260 Fälle (2022: 1.449 Fälle). 2023 wurden außerdem 40 versuchte Tötungsdelikte erfasst, vier mehr als im Jahr zuvor. Vollendete Fälle gab es 2023 nicht – im Gegensatz zum Jahr zuvor, als eine Polizistin und ein Polizist bei einer Verkehrskontrolle getötet wurden. 

Steigende Opferzahlen

Wenn Polizistinnen und Polizisten in Deutschland Gewalt erfahren, handelt es sich in den meisten Fällen um Widerstandshandlungen und tätliche Angriffe. Sie machen mit 84,5 Prozent größten Anteil der Gewalttaten gegen Polizeikräfte aus. Im Vergleich zum Vorjahr sind die entsprechenden Fälle um 8,5 Prozent auf 39.046 Fälle gestiegen (2022: 35.983). Häufig werden Polizeikräfte darüber hinaus bedroht. Hier registrierte die Polizei 3.851 Fälle, eine Zunahme um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Leicht gesunken ist dagegen die Zahl der Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung. Die Zahl der registrierten Delikte sank um 13 Prozent auf 1.260 Fälle (2022: 1.449 Fälle). 2023 wurden außerdem 40 versuchte Tötungsdelikte erfasst, vier mehr als im Jahr zuvor. Vollendete Fälle gab es 2023 nicht – im Gegensatz zum Jahr zuvor, als eine Polizistin und ein Polizist bei einer Verkehrskontrolle getötet wurden. 

Mehr Tatverdächtige

Die Zahl der Tatverdächtigen hat um 5,8 Prozent zugenommen: 2023 wurden 38.630 Tatverdächtige registriert (2022: 36.495). Bei ihren Angriffen auf Polizistinnen und Polizisten handelten sie in den allermeisten Fällen allein. Erfasst wurden bei den Tatverdächtigen sehr viel mehr Männer als Frauen: Über 80 Prozent der Tatverdächtigen waren männlich. Mehr als jeder zweite Tatverdächtige stand unter Alkoholeinfluss.

Besondere Gefahr geht bei Einsätzen von Personen aus, die Polizistinnen und Polizisten mit einer Waffe bedrohen: Die Anzahl der Tatverdächtigen, die bei den erfassten Gewalttaten eine Schusswaffe insgesamt mitgeführt hatten, stieg um 2,7 Prozent auf 265 Personen (2022: 258).

Rolle des Internets

Hass und Hetze im Netz betrifft auch die Polizei. Immer häufiger kommt es zu Aufforderungen zu Straftaten im Internet, also zum Beispiel Postings auf Social Media-Seiten, bei denen zu Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamte aufgerufen wird. Dabei geht es allerdings weniger um individuelle Bedrohungen – hier ist die Fallzahl mit 55 eher gering – sondern um Gewaltaufrufe gegen die Polizei als Institution. 559 Fälle von „Öffentlicher Aufforderung zu Straftaten“ mit dem Tatmittel Internet wurden im Jahr 2023 registriert, etwa 3 Prozent mehr als im Jahr zuvor (542 Fälle).

Die Zahlen zeigen, dass im Internet täglich zu Gewalt gegen die Polizei aufgerufen wird – was dazu beitragen kann, das Risiko von Angriffen auf Polizistinnen und Polizisten in der „analogen Welt“ zu erhöhen.

Gewalt gegen Rettungsdienst- und Feuerwehrkräfte

Nicht nur Polizistinnen und Polizisten sind von Gewalt betroffen, sondern auch Mitarbeitende von Feuerwehren und Rettungsdiensten. Das Bundeslagebild nimmt auch sie in den Blick und zeigt: Auch in diesem Phänomenbereich steigen sowohl die Fall- als auch die Opferzahlen an.

Feuerwehrkräfte: Im Jahr 2023 registrierte die Polizei 687 Fälle, bei denen mindestens ein Opfer der Berufsgruppe „Feuerwehr“ angehörte. Die Fallzahl stieg damit um 5,7 Prozent an (2022: 650 Fälle). Die Opferzahl nahm um 13,7 Prozent auf 1.069 betroffene Personen zu.

Sonstige Rettungsdienste: Im Jahr 2023 registrierte die Polizei 2.050 Fälle, bei denen mindestens ein Opfer der Berufsgruppe der „sonstigen Rettungsdienste“ angehörte. Dies bedeutet eine Zunahme um 6,8 Prozent (2022: 1.920 Fälle). Die Opferzahl stieg um 8,4 Prozent auf 2.902 betroffene Personen

Zur Pressemitteilung des Bundeskriminalamtes mit einer Einlassung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser gelangen Sie hier.

 

​DBB NRW – Beamtenbund und Tarifunion Nordrhein-Westfalen 

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